Der Verein "Lindenthaler Dienste e.V." wurde im August 1983 mit einer doppelten Zielsetzung gegründet: Zum einen sollte Arbeitslosen eine befristete Beschäftigung im Wege einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) angeboten werden, zum anderen sollten die ABM-Beschäftigten ältere und hilfe bedürftige Menschen bei der Haushalts- und Lebensführung unterstützen. Weil Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Lindenthaler Dienste stundenweise Aufgaben wie Einkaufen, Putzen, Zubereitung von Mahlzeiten usw. übernahmen, konnten Senioren bis ins hohe Alter in der angestammten Wohnung und im vertrauten Umfeld wohnen bleiben.
Den Aufbau der Lindenthaler Dienste zu einem im Stadtteil anerkannten sozialen Projekt hat ganz wesentlich der Gründungsvorsitzende Hans A. Müllerheim vorangetrieben, der bis zu seinem Tod im Mai1997 den Verein als Vorsitzender geleitet hat. Die Initiative zur Gründung des Vereins ging von Mitgliedern des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal aus, in dieser Gemeinde hat sich der Presbyter und Diakoniekirchmeister Müllerheim in vielfältiger Weise engagiert. Zur Erinnerung an dieses umfangreiche ehrenamtliche Engagement hat die Bezirksvertretung Lindenthal 2001 beschlossen, den an die Paul-Gerhardt-Kirche angrenzenden Park nach Hans A. Müllerheim zu benennen.
Als 1995 die Pflegeversicherung eingeführt wurde, haben die Lindenthaler Dienste ein kleines Team fest angestellter Mitarbeiterinnen aufgebaut, die in enger Zusammenarbeit mit der Diakonie Pflegeleistungen erbrachten. 1999 wurde eine Kooperation mit fünfin Lindenthal und Sülz ansässigen Bau- und Wohnungsgenossenschaften vereinbart.
Im Jahr 2003, zum 20-jährigen Bestehen des Vereins, konnten die Lindenthaler Dienste folgende Bilanz ziehen: Innerhalb von zwei Jahrzehnten wurde 315 zuvor Arbeitslosen eine befristete Beschäftigung ermöglicht, monatlich wurden im Durchschnittbis zu 80 ältere Menschen betreut.
Leider musste allerdings das ABM-Projekt im ersten Quartal 2004 beendet werden, weil sich die Konditionen für die vom Arbeitsamt finanzierten ABM-Stellen drastisch verschlechterten und zuvor bereits Zuschüsse des Landes NRW weggefallen waren. Trotz hoher Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden konnten diese finanziellen Einbußen nicht aufgefangen werden, so dass zum 31.März 2004 die Geschäftsstelle der Lindenthaler Dienste geschlossen wurde, die Beschäftigungsverhältnisse mit allen fest angestellten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mussten beendet werden.
Da der Verein fortbestand, ein Großteil der Vereinsmitglieder ihre Zugehörigkeit zu den Lindenthaler Diensten fortsetzte und der Vorstand im Sommer/Herbst 2004 ein neues Konzept erarbeitete, begann im Januar 2005 eine neue Phase der Vereinstätigkeit: Auf hauptsächlich ehrenamtlicher Basis werden erneut Betreuungsleistungen für ältere und hilfebedürftige Menschen angeboten, zur Unterstützung bei der Haushalts- und Lebensführung. Näheres ist dazu in den Abschnitten "Unsere Hilfen" und "Mitarbeit" ausgeführt. |
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